Samstag, 23. April 2016

Prince of Sahara, Einzelband

Heute gibt's seit langem Mal wieder eine Review über einen Boys Love Manga.
Und zwar den neusten Titel von Youka Nitta(When a Man loves a Man, Spiritual Police).


Prince of Sahara von Youka Nitta



Verlag: Tokyopop Deutschland
Genre: Yaoi, Smut, Historical, Drama
Bandzahl: Einzelband
Seitenzahl: ca. 148 Seiten
Preis: 5.95€


Vorab noch eine kleine Info: eine der Kurzgeschichten wurde für die deutsche Ausgabe gestrichen, da sie Sodomie enthält(die Story war aber nicht relevant für die Hauptstory und ist auch nur sehr kurz).

Darum geht's:
"Der arabische Prinz Qadir mit dem blauen Auge ersteht bei einer Auktion für 500 Millionen Euro ein verbotenes Porträt, das einst dem arabischen Königshaus gehörte. Obendrauf bekommt er Henry, den adligen Nachfahren des europäischen Modells des Porträts mit dazu. Henry verabscheut Araber und kann nicht glauben, dass sich hinter dem Porträt eine tragische Liebesgeschichte ihrer beider Vorfahren aus Tausendundeiner Nacht verbirgt ..."

Eigene Meinung:
Die Geschichte beginnt mit den Brüdern Qadir und Haitham, die einer Auktion des Seven Clubs beiwohnen. 
Beide stammen aus einer arabischen Königsfamilie und Qadir hat es auf ein uraltes Gemälde abgesehen, das dort versteigert werden soll.
Das Porträt soll eine wunderschöne Prinzessin zeigen und befand sich einst im Besitz der arabischen Königsfamilie, jedoch galt es seit langem als verschollen. 
Der Seven Club offenbart seinen Gästen, dass sie kurz nach Auffindung des Porträts den Rahmen entfernten und sahen, dass die porträtierte Person einen Dolch in Händen hielt, wie ihn nur Männer am Hofe tragen durften.
Also handelt es sich bei der Person auf dem Bild um einen Mann und nicht um eine Frau.
Kurz bevor die Versteigerung des Bildes beginnt, wird der junge Henri in den Saal und auf die Bühne gebeten.

Henri hat zarte weiße Haut, goldblondes Haar und hellblaue Augen, zudem hat er noch ein wunderschönes Gesicht.
Er soll mit dem Bild versteigert werden, doch schnell stellt sich heraus, dass Henri das eigentliche Objekt der Versteigerung ist und nicht das Gemälde.
Die Gebote überschlagen sich, doch schließlich kann Qadir Henri und das Bild ersteigern.

Da sie sich auf einem Schiff befinden, werden Henri und das Bild in die Suite(Kajüte) von Qadir gebracht.
Dort wird den beiden arabischen Brüdern klar, was für eine Abneigung Henri gegen Araber und vor allem gegen das arabische Königshaus hegt.
Denn das arabische Königshaus war es, dass einst seine Heimat überfiel und seine Vorfahren zur Flucht zwang. Doch das ist nicht alles, das arabische Königshaus nahm damals auch noch mehrere Gefangene, darunter einen Prinzen aus Henri's Familie.
Der Hass den seine Vorfahren gegen den Arabern hegten, lodert immer noch stark in Henri.
Da erzählt ihm Qadir, dass Henri's und sein Vorfahre in Wirklichkeit ein Liebespaar waren.
Henri will ihm das natürlich nicht glauben und hält dagegen. 
Und so fängt Qadir an ihm die "Geschichte der Wüstenrose" zu erzählen und begibt sich mit Henri in die Vergangenheit, in eine Welt aus Tausendundeiner Nacht...

Im Manga gibt es immer wieder Zeitsprünge zwischen der Gegenwart, mit Qadir, seinem Bruder und Henri und deren Vorfahren.

Vor langer Zeit bekriegten sich die Länder Sarrayan und Albano erbittert.
Schließlich blieb den Truppen von Albano nichts anderes übrig als sich friedlich zu ergeben, damit nicht noch mehr Blut vergossen wird.
Prinz Raphael aus Albano stellt sich zusammen mit seinen zwei Dienern Hernán und Dúval der arabischen Königsfamilie, aus Sarrayan und bietet sich und die anderen beiden als Sklaven an um den Frieden für sein Land zu sichern.
Im Heerlager besprechen Prinz Raphael und seine Diener noch einmal kurz die Lage und da taucht auch schon Prinz Ishaq aus Sarrayan zusammen mit seinen Männern auf, um seine Gefangenen mitzunehmen.
Beeindruckt von Raphael's Schönheit, nähert sich Prinz Ishaq ihm sofort und das auf recht intime Weise.

Später im Palast angekommen kann Prinz Ishaq seinen Vater davon überzeugen, Prinz Raphael als seinen persönlichen Sklaven, in seinen Harem aufzunehmen.
Die beiden Diener von Prinz Raphael werden in Verliese gesperrt.

Zunächst verspürt Prinz Raphael seinem Feind gegenüber nur Abneigung und Furcht.
Doch Prinz Ishaq ist überaus zuvorkommen und überraschend geduldig mit ihm, er legt keinen Finger an ihn, so lange Prinz Raphael das nicht will.
Raphael ist überfordert und unglücklich mit der ihm neuen Situation. Nach einer Weile erlaubt Prinz Ishaq es ihm, seine Diener zu treffen.
Doch Hernán macht Prinz Raphael prompt Vorwürfe, er hätte sich vom Feind beschmutzen lassen und sich verändert.
Raphael treffen diese Worte schwer und auch er selbst merkt, dass er Prinz Ishaq nicht mehr als Feind sieht und sich ganz andere Gefühle in seinem Herzen breit machen.
Dies kann Raphael nicht ertragen und so bittet er Prinz Ishaq darum, dessen Vater ausgehändigt zu werden.
Erbost über Raphael's Bitte, stürzt sich Ishaq auf den schönen Prinzen und vergeht sich an ihm.
Daraufhin verkündet er ihm, dass er nun das Liebesspielzeug von ihm sein wird.

Gesagt getan, von nun an lässt Prinz Ishaq keinen Moment verstreichen, in dem er nicht mit Raphaels Körper spielt und dieser scheint es so langsam aber sicher zu genießen.
Doch auch im Palast regt sich so einiges, den Frauen aus Ishaq's Harem gefällt es so gar nicht, das ihr Prinz nur noch Augen für einen fremden Mann zu haben scheint.
Und auch Ishaq's Mutter stößt diese Tatsache übel auf, weshalb sie ihren Sohn zur Rede stellt.

Der sture Prinz Ishaq will jedoch nicht hören...welch' Tragödie wird die beiden Prinzen wohl am Ende erwarten?

Die Story switcht auch regelmäßig in die Gegenwart zurück. 
Dort erfahren wir unter anderem, dass die Vorfahren von Henri nach dem Fall ihres Landes Asyl in Frankreich bekamen und selbst nach der Rückeroberung von Albano, nicht zurückgekehrt sind.
Henri scheint seinen Körper freiwillig an den Seven Club verkauft zu haben, doch seine Gründe dafür sind zunächst unklar und Qadir kann nur darüber spekulieren.
Obwohl sich Henri und Haitham spinne-feind sind, haben sie eins gemeinsam, nämlich ihr ungezügeltes Temperament. 
Und so dauert es nicht lange bis Henri den arroganten Haitham so sehr provoziert, dass dieser auf eine körperliche Strafe zurückgreift.
Er treibt seine perversen Spielchen mit Henri's Körper und dieser kann sich nicht wehren.
Qadir schaut zunächst nur zu, ist im Nachhinein aber erschüttert, über die sadistische Ader seines Bruders...doch auch bei ihm beginnt sich etwas zu regen, als er den wehrlosen und zugleich lustvollen Henri erblickt...

Was werden die beiden Brüder aus der arabischen Adelsfamilie wohl noch mit ihrem gekauften "Sklaven" anstellen?

Die letzte Geschichte in diesen Einzelband ist eine Kurzgeschichte, die nichts mit der Hauptstory zu tun hat.
Die Geschichte spielt in der Meiji-Zeit(1868-1912) in Edo(alter Name von Tokio).

Dieses Mal begleiten wir einen englischen Gentleman auf seiner Reise durch Japan.
In Edo besucht er eine beliebte Schaubude, in der die berühmt-berüchtige Benten regelmäßig auftritt.
Diese ist wunderschön und heiß begehrt, doch ihr Geschlecht ist unbekannt und so entbrennt ein regelrechter Wettkampf darum, heraus zu finden was sich den nun unter Benten's Kleidung verbirgt.
Der englische Gentleman ist der einzige Besucher, der nicht an diesem Wettkampf teilnimmt und Benten immer nur aus der Ferne beobachtet.
Und so zieht er schnell die Aufmerksamkeit des Schaubudenbesitzers auf sich.
Dieser lädt ihn nach der Show zu sich, hinter die Kulissen. Dort will er ein nettes Gespräch mit ihm führen und mehr über ihm in Erfahrung bringen(um ihm dann das Geld aus der Tasche ziehen zu können).
Doch mitten im Gespräch platzt Benten rein, er offenbart sich als junger wunderschöner Mann, ohne Anstand oder Manieren.
So fordert er den englischen Gentleman auf, sein "Paradies" zu betreten und macht sich vor dessen Augen bereit...

Ob unser Gentleman dieser Versuchung widerstehen kann?

Fazit:
Prince of Sahara ist zwar sehr kurzweilig, aber bietet dennoch ein erfrischendes Setting und eine(bzw. mehrere) interessante Story(s).
Der Zeichenstil ist zwar nicht überdurchschnittlich schön, aber sehr sauber, auch wenn die Zensierungen an manchen Stellen etwas stören.
Wer Lust auf ein orientalisches Boys Love Märchen aus Tausendundeiner Nacht hat, sollte sich Prince of Sahara auf keinen Fall entgehen lassen!

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